Der Freiberufler muss bei seiner Kalkulation der Honorare auch die eigenen Ausgaben für Versicherungen mit bedenken.
Dabei sollten diese in wichtige und weniger wichtige Versicherungen für Freiberufler eingeteilt werden. Denn wer möchte, kann sich natürlich rundum absichern, sehr zur Freude der Versicherungsanbieter sicherlich.
Doch ob sich der Selbstständige das am Ende leisten kann, steht noch zur Frage.
Daher sollten zuerst die wichtigen Versicherungen abgeschlossen werden. Sie können durch weitere Versicherungen ergänzt werden, wenn sich zeigt, dass dies finanziell machbar ist.
Die wichtigsten Versicherungen für den Freiberufler sind:
Krankenversicherung
Pflegeversicherung
Rentenversicherung
Unfallversicherung (sowohl gesetzlich als auch privat)
Berufsunfähigkeitsversicherung
Berufshaftpflichtversicherung
Berufsrechtsschutzversicherung
Weniger wichtig sind diese Versicherungen:
Arbeitslosenversicherung
Krankentagegeldversicherung
Geschäftsinhaltsversicherung
Ob zum Beispiel die Geschäftsinhaltsversicherung wichtig für den Freiberufler ist oder nicht, hängt natürlich von der Ausstattung ab.
Denn ein Lektor oder Korrektor, der nur am Laptop am heimischen Schreibtisch arbeitet, benötigt sicherlich kaum eine solche Versicherung.
Aber der Fotograf, der in seinem Atelier Geräte mit sehr hohem Wert besitzt, sollte über die Versicherung nachdenken.
Wichtig zu wissen ist dabei, dass nur immer die Geräte selbst versichert sind, die Wiederbeschaffung, beispielsweise von Daten, ist nicht abgesichert.
Die Arbeitslosenversicherung kann seit einiger Zeit auch von Freiberuflern abgeschlossen werden und zwar auf freiwilliger Basis.
Das ist durchaus sinnvoll, denn wer kann schon garantieren, dass das eigene Unternehmen Erfolg haben wird?
Mit der Arbeitslosenversicherung sind die Zeiten abgedeckt, in denen eben kein Einkommen mehr vorhanden ist.
Die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungen für Freiberufler können natürlich sowohl privat abgeschlossen werden, als auch über eine gesetzliche Krankenversicherung.
Eine Überlegung wert ist allemal die Versicherung über die Künstlersozialkasse, denn sie übernimmt die Hälfte der Beiträge zu den einzelnen Versicherungen, ähnlich einem Arbeitgeber.
Wer sich freiwillig gesetzlich versichern möchte, muss die vollen Beiträge selbst zahlen.
Diese werden vom Einkommen gerechnet und zwar vom Einkommen abzüglich der Ausgaben, also vom reinen Gewinn.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist die wohl wichtigste Versicherung neben den sozialen Versicherungen.
Mit ihr kann eine eventuell Berufsunfähigkeit abgesichert werden, die aufgrund von Krankheit oder Unfall eingetreten ist. Sie wird privat abgeschlossen und deckt die Versorgungslücke, die bei einer alleinigen gesetzlichen Versicherung im Ernstfall entstehen würde.