Das Ausrufezeichen ist ebenso wie der Punkt ein Schlusszeichen, das das Ende eines Satzes kennzeichnet.
Es ist darüber hinaus aber noch ein so genanntes Tonzeichen, das einen lebhaften Ton des Sprechers verdeutlichen soll.
Das Ausrufezeichen wird dabei immer dann verwendet, wenn ein Wort oder ein Satz besonders hervorgehoben werden soll oder wenn ein Satz besonders eindringlich sein soll.
Es ist aber beim Schreiben zu beachten, dass die Ausrufezeichen abgeschwächt werden, wenn sie zu zahlreich in einem Text verwendet werden, daher ist stets zu prüfen, ob nicht der Punkt ausreichend wäre, um das Gesagte zu verdeutlichen.
Das Ausrufezeichen wird nach Aufforderungssätzen, also solchen Sätzen, die Wunsch oder Befehl ausdrücken sollen, gesetzt. Beispiele:
Komm hierher! – Benimm dich!
Das Ausrufezeichen steht nach Ausrufen, die als Satz oder Satzstück verwendet werden. Meist drücken diese eine Gemütsbewegung aus.
Das ist zum Beispiel der Fall bei:
Das ist ja super! Das hast du großartig gemacht!
Nach stark verkürzten Sätzen, die grammatikalisch gesehen keine eigenständigen Sätze sind, aber eine wichtige Mitteilung enthalten, wird ebenfalls das Ausrufezeichen gesetzt.
Beispiele dafür sind:
Explosiv! Zerbrechlich! Frohe Ostern!
Oft werden Ausrufezeichen in Titeln verwendet, besonders bei Zeitungsüberschriften wie etwa bei:
Sturmflut in Hamburg!
Generell wird das Ausrufezeichen nach Interjektionen, den so genannten Ausrufewörtern. Beispiele:
Aua! Leise!
Werden aber mehrere Interjektionen gleicher Art hintereinander verwendet, so werden diese durch Komma abgetrennt und erst am Ende durch das Ausrufezeichen gekennzeichnet, wie bei:
Ja, ja, ja!
Anrede in Briefen mit Ausrufezeichen?
Im Gegensatz zu früheren Regelungen gilt heute nicht mehr, dass das Ausrufezeichen nach einer höflichen Anrede im Brief steht, hier wird die Anrede heute nur noch mittels Komma abgetrennt.
Hingegen wird das Ausrufezeichen nach Sätzen benutzt, die als Ausruf zu verstehen sind, grammatikalisch gesehen aber eigentlich eine Frage darstellen.
Ein Beispiel dafür ist:
Was ist denn passiert, du siehst so gestresst aus!
Das Ausrufezeichen kann auch in Klammern gesetzt werden, wenn es innerhalb eines Satzes auftaucht und dort eine besonders wichtige Stelle markieren soll, um Verwunderung oder Zweifel auszudrücken.
Ein Beispiel dafür ist:
Sie will einen neuen Rekord schaffen und ohne Anlauf mindestens zwei (!) Meter weit springen.
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